Zielgruppe |
Eltern von Babys |
Anzahl Personen |
8 bis 9 Eltern |
Bezug zu Werten und Wertebildung |
Eltern stellen nach der Geburt die Weichen für die positive Entwicklung der Familie und eine stabile Beziehung, mit der beide Partner auf lange Sicht zufrieden sind. Dazu gehört, dass die Bedürfnisse und Wünsche beider Eltern berücksichtigt werden. Ein Gefühl von Interessenausgleich, Gerechtigkeit und Rücksichtnahme begünstigt auch das Kind in seiner Entwicklung. Vor dem Aushandeln mit der Partnerin/dem Partner steht immer die Klärung der Fragen “Was möchte ich?” “Wie stelle ich mir unser Familienleben vor?” Eltern sollen sich bewusst machen, dass sie abwägen und entscheiden können zwischen uneingeschränkter Vollerwerbstätigkeit mit höherem Einkommen und evtl. besseren Karrierechancen (meist nur für den Mann) und einem Familienmodell, in dem beide Eltern Zeit für die Kinder haben. |
Arbeitsweise / Stichworte |
Gruppenarbeit, Diskussionsrunden |
Zusatzqualifikation nötig? Wenn ja - welche? |
GfG-Familienbegleitung. Mehr Informationen bei der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung e. V. unter www.gfg-bv.de (externer Link). |
Methode | |
Materialien |
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Zeitbedarf |
Ca. 1 Stunde |
Kosten | |
Ablauf / wesentliche Inhalte |
Ziele der Einheit sind, dass die teilnehmenden Eltern das Rollenverhalten ihrer Eltern mit dem eigenen vergleichen und Schlüsse daraus ziehen, gegenseitige Unterstützung und Zufriedenheit in der Partnerschaft erleben/finden, dass die Teilnehmenden erkennen, dass sie sich aktiv für ihre Interessen und Aufgabenverteilung – wer übernimmt was – einsetzen müssen. Des Weiteren sollen Ihnen Forschungsergebnisse nahe gebracht werden, die belegen, dass neben liebevollen Müttern auch präsente und geduldige Väter für die psychische und soziale Entwicklung ihrer Kinder wichtig sind. Die Eltern sollen ermutigt werden, neue Wege auszuprobieren (z. B. Elternzeit für Väter) und sich Verbündete suchen, um Probleme z. B. mit Arbeitgebern zu überwinden. Eltern sollen zu ihren Überlegungen und Erfahrungen zur Elternrolle ins Gespräch kommen. In dieser Einheit wird bewusst provokant der Begriff der guten Mutter, desguten Vaters genutzt, um auch die Diskussion zur Definition von gut anzuregen. Gruppenarbeit “Füllt die unterschiedlich farbigen Karten mit euren Gedanken. Was macht eine gute Mutter bzw. einen guten Vater aus?” Die beiden Müttergruppen schreiben ihre Gedanken sowohl auf die rosa als auch auf die blauen Karten. Hinweis: Ihr müsst euch nicht einigen, es geht nicht um ein gemeinsames Ergebnis. Jede Meinung findet Platz in der Sammlung. Die Kursteilnehmenden sind gefordert, sich hier sowohl mit eigenen Rollenerwartungen als auch mit denen an die Partnerin/den Partner auseinander zu setzen und diese vorzustellen. Präsentation Feedback und Fragen Die zweite Gruppe präsentiert ihre Sammlung wie zuvor beschrieben. Austausch
Bei dieser Übung entstehen meist sehr spannende Diskussionen. Es werden vermutlich Aspekte auftauchen, die zu Hause geklärt werden müssen. Die Paare kommen miteinander ins Gespräch, auch wenn die Mütter den Kurs alleine besuchen. Entlastung |
Literaturempfehlungen |
Heinemann, Helen: Eltern werden, Liebespaar bleiben, Grünwald 2004 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Elterngeld und Elternzeit (externer Link) |
Tipps für die Umsetzung |
Brisant wird das Thema bei Krisen in der Beziehung, wenn nur eine Seite des Elternteils anwesend ist, denn dann kann der andere Teil der Wahrheit nicht gehört werden und die Konfliktbearbeitung bleibt erst einmal einseitig. Die Kursleitung müssen sich dabei klarmachen, dass es bei den Müttertreffen manchmal um eine parteiliche Stärkung der weiblich-mütterlichen Seite geht. |
Sonstiges / Anmerkungen |
Diese Einheit kann sehr gut in Kurse nach der Geburt integriert werden, denn in der Zeit der Umstellung und Gewöhnung im ersten Lebensjahr des Kindes fallen Gespräche und Anregungen zu diesem Thema auf besonders fruchtbaren Boden. Auch in Frauengruppen sind diese Gesprächsanregungen hilfreich, wenn sie später von den Müttern an ihre Partner herangetragen werden und dabei helfen, das Gespräch wieder in Gang zu bringen und Konflikte aufzulösen. Dazu sollte die Kursleitung ermutigen. Während der Kurstreffen mit den Frauen kann an Themen gearbeitet werden, die das Paar betreffen und bestärken. Die Männer sind zwar häufig abwesend, jedoch können auch Frauen versuchen, die männliche Sichtweise einzubeziehen. Zur Elternrolle
Die Eltern müssen lernen, die neuen Aufgaben miteinander gerecht zu teilen und unterschiedliche Vorstellungen mit Respekt zu behandeln und vielfach individuelle und neue Lösungen finden. |
Ansprechpartner/Innen / Einrichtung |
Projektstandort Hessen Ansprechpartnerin: Thea Vogel und Brigitte Peterka |