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Neue Väter — Vaterschaft im Wandel

Vater­schaft ver­än­dert sich, Väter ver­än­dern sich — neue Väter wün­schen sich vor allem mehr Zeit mit der Fami­lie. Die Fami­li­en­mo­delle mit der tra­di­tio­nel­len Rol­len­ver­tei­lung zwi­schen Müt­tern und Vätern sind mitt­ler­weile auf­ge­weicht und über­holt. Wäh­rend Väter frü­her in ers­ter Linie die Fami­lie ernähr­ten, waren Müt­ter schwer­punkt­mä­ßig mit der Erzie­hung und Betreu­ung von Kin­dern beschäftigt.

Neue_Väter

Neue Väter wol­len heute jedoch glei­cher­ma­ßen in die Kin­der­er­zie­hung ein­ge­bun­den sein und sich stär­ker im Fami­li­en­le­ben enga­gie­ren, daher wird auch für sie die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf zuneh­mend wich­ti­ger. Damit Män­ner und Frauen, Väter und Müt­ter, ihre Vor­stel­lun­gen von Arbeits­tei­lung und der Fami­lie und bei­der­sei­ti­ger Erwerbs­tä­tig­keit umset­zen kön­nen, bedarf es noch erheb­li­cher struk­tu­rel­ler Ver­än­de­run­gen, ins­be­son­dere auf dem Arbeits­markt. Aber auch auf der pri­va­ten, per­sön­li­chen Ebene zeigt sich, dass es für Eltern nicht leicht ist, ihre ver­än­der­ten Vor­stel­lun­gen von Zusam­men­le­ben und Erwerbs­be­tei­li­gung nach der Geburt von Kin­dern umzu­set­zen. Dies ist ins­be­son­dere dar­auf zurück­zu­füh­ren, dass es noch an Vor­bil­dern und Rol­len­mo­del­len für moderne Väter man­gelt. Beide Bedin­gungs­fak­to­ren bewir­ken oft, dass die eigent­lich vor­han­de­nen Vor­stel­lun­gen davon, wie Vater­schaft heute gelebt wer­den sollte oder wie moderne Väter eigent­lich sind, von Fami­lien ent­ge­gen ihren Absich­ten doch nicht rea­li­siert wer­den kön­nen. Man spricht dann von Retraditionalisierung.

 

Wie wich­tig sind Väter für die Ent­wick­lung von Kindern?

Viele Ergeb­nisse der Väter­for­schung gehö­ren heute mehr oder weni­ger zum All­tags­wis­sen oder schei­nen – anders als noch vor eini­gen Jahr­zehn­ten – selbst­ver­ständ­lich zu sein. So konnte z.B. immer wie­der nach­ge­wie­sen wer­den, dass sich umfas­sen­des Enga­ge­ment von Vätern posi­tiv auf die gesamte Ent­wick­lung von Kin­dern aus­wirkt, ins­be­son­dere auf sozia­les Ver­hal­ten, aber auch auf die Leis­tun­gen in der Schule.

Häu­fig ist das Enga­ge­ment von Vätern abhän­gig vom Alter der Kin­der: Im Klein­kind­al­ter sind häu­fig Müt­ter enga­gier­ter, im Schul­al­ter holen Väter jedoch oft auf. Je höher das Bil­dungs­ni­veau, desto häu­fi­ger und lie­ber lesen Väter ihren Kin­dern z. B. vor oder machen mit ihnen zusam­men Haus­auf­ga­ben. Das Aus­maß, in dem sich Väter mit ihren Kin­dern beschäf­ti­gen, hängt stär­ker von ihrem Ver­ständ­nis der eige­nen Rolle als Vater ab als von ihrem Beschäf­ti­gungs­sta­tus und –umfang.

 

Sind Väter und Müt­ter unter­schied­lich kompetent?

Frauen und Män­ner sind nicht bereits qua Geschlecht bes­ser oder schlech­ter für Erzie­hungs­auf­ga­ben geeig­net. Väter kön­nen ebenso fein­füh­lig wie Müt­ter mit ihren Kin­dern inter­agie­ren, und zwar vom ers­ten Lebens­tag des Kin­des an. Die Bin­dung zwi­schen klei­nem Kind und Vater kann ebenso inten­siv und ebenso eng sein wie die­je­nige zwi­schen Mut­ter und Kind. Die enge Bin­dung zwi­schen Kind und Vater nutzt der kind­li­chen Ent­wick­lung, hierin liegt die pri­märe Begrün­dung für die För­de­rung akti­ver Vaterschaft.

 

Eber­hard Schä­fer vom Papa­la­den in Berlin-Prenzlauer Berg stellte dem Kom­pe­tenz­fo­rum Wer­te­bil­dung im Februar 2011 die Väter­ar­beit im Väter­zen­trum vor. Die Prä­sen­ta­tion fin­den Sie hier als PDF zum Down­load.