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Sozialraumorientierung

Sozi­al­raum­o­ri­en­tie­rung hat sich zum all­ge­mei­nen fach­li­chen Prin­zip Sozia­ler Arbeit ent­wi­ckelt, wenn­gleich keine all­ge­mein­gül­tige Defi­ni­tion und sehr unter­schied­li­che Kon­zep­tio­nen hierzu vor­lie­gen. Breit rezi­piert wird bspw. die Defi­ni­tion von Hinte/Kreft: „Sozi­al­raum­o­ri­en­tierte Arbeit zielt nicht auf die ‘Besserung‘von Men­schen, auf die ziel­ge­rich­tete Ver­än­de­rung ihrer Lebens­ge­wohn­hei­ten oder erzie­he­ri­scher Inter­ven­tion bezüg­lich ihrer Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stile, son­dern auf die kon­krete Ver­bes­se­rung der Lebens­be­din­gun­gen der Wohn­be­völ­ke­rung in einem Wohn­quar­tier unter akti­ver Betei­li­gung der betrof­fe­nen Men­schen (zit. n. Galuske 2009, S. 277). Ange­setzt wird hier­bei an den Res­sour­cen im Feld, Sozi­al­raum­o­ri­en­tie­rung als fach­li­ches Prin­zip ist im Dis­kurs unstrit­tig. Zu beden­ken ist jedoch, wie Galuske aus­führt: „Ein grund­le­gen­des Pro­blem die­ser Sicht­weise ist, dass der soziale Nah­raum zwar der Ort ist, wo die Men­schen mit ihren Pro­ble­men leben, nach Lösun­gen suchen, ihren All­tag gestal­ten, er ist aber nur sel­ten der Ort, wo auch die Ursa­chen zumeist kom­ple­xer Pro­blem­la­gen lie­gen. Armut und Arbeits­lo­sig­keit etwa sind keine Pro­bleme, deren Ursa­chen pri­mär im loka­len Raum zu fin­den wären“ (2009, S. 288). Durch diese Ein­wände soll nicht das Prin­zip in Frage gestellt, son­dern sol­len seine Gren­zen deut­lich gemacht werden.

Basis: Galuske, Michael: Metho­den der Sozia­len Arbeit. Eine Ein­füh­rung, Wein­heim und Mün­chen 2009, S. 276 — 292.