Väter/Trennungsväter
Vaterabwesenheit stellt für Kinder grundsätzlich einen Risikofaktor dar, der jedoch in seinen negativen Wirkungen abgeschwächt werden kann. Die Anpassung an die Trennung bzw. temporäre Trennung vom Vater kann besser gelingen, wenn sie entsprechend unterstützt wird (vgl. vertiefend Fthenakis u.a. 1999 im Anschluss an Hetherington/Stanley-Hagan, S. 252). Bei der Erforschung der Folgen von Vaterabwesenheit ist wichtig mitzudenken, dass Einelternfamilien sich in vielen Punkten von Zweielternfamilien unterscheiden, sehr oft insbesondere bezogen auf die finanzielle Situation, sodass die Gefahr besteht, dass sich Risikofaktoren häufen, deren einzelne Wirkung, und so auch die Wirkung speziell der Vaterabwesenheit, sich kaum mehr isoliert betrachten lässt. Viele der im Zusammenhang mit Trennungen und Scheidungen thematisierten Probleme sind bereits im Vorfeld vorhanden und wirken somit auch schon vor der Trennung belastend auf die Kinder (Silverstein & Auerbach, zit. n. Fthenakis 2001, S. 92).
Nicht selten lässt das Engagement von Vätern nach Trennungen nach, findet keine Differenzierung zwischen dem Ende einer Beziehung und dem Ende von Familie statt. Zeitliche und finanzielle Ressourcen, Motivation, Planung, Kommunikation u.a.m. sind wichtige Faktoren des Gelingens der Elternschaft nach einer Trennung oder Scheidung (vgl. Fthenakis u.a. 1999., S. 247).
Basierend auf:
Fthenakis, Wassilios u.a.: Engagierte Vaterschaft. Eine sanfte Revolution in der Familie. Opladen 1999.
Hetherington, E.M./ Bridges, M./ Insabella, G.M.: What matters? What does not? Five perspectives on the association between marital transitions and children´s adjustment. In: American Psychologist 53/1998, S. 167 — 184