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Wertebildung kreativ – Eltern und Kinder schreiben zusammen

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(AE) Par­al­lel zu unse­ren Mal­ak­tio­nen, über die wir schon berich­tet haben (s.u.), star­te­ten wir 2014 auch erste kleine Expe­ri­mente mit krea­ti­vem Schrei­ben für Eltern und Kin­der. Wie kam es dazu?

Mal was ganz ande­res zusam­men machen – schrei­ben, aber nicht so wie sonst. Auf­sätze oder lange anspruchs­volle Texte sind nicht das Ziel beim krea­ti­ven Schrei­ben, zumin­dest nicht im Rah­men unse­res Pro­jekts. Bei uns geht auch nicht darum, schrei­ben zu ler­nen oder Schreib­kennt­nisse bei Kin­dern zu ver­bes­sern, son­dern Eltern und Kin­dern wer­den kleine Anre­gun­gen gege­ben, die Spaß machen. Schrei­ben dient als Mit­tel, sich krea­tiv auszudrücken.

Beim krea­ti­ven Schrei­ben geht es glei­cher­ma­ßen um die Schreib­me­thode, den Schrei­b­an­reiz, wie auch um das Thema – das bei uns natür­lich wie immer *irgend­was mit Wer­ten* ist.

*Wer schreibt, der bleibt.* Das stimmt zwar nicht ganz, aber zumin­dest gibt es beim Schrei­ben ein Pro­dukt, das gemein­sam ent­steht und das mit nach Hause genom­men wer­den kann. Eltern und Kin­der kön­nen sich dadurch viel­leicht bes­ser an die Aktion erin­nern. Aber beim krea­ti­ven Schrei­ben pas­siert noch mehr: Viel­leicht spielt man ein­fach mit Spra­che, viel­leicht kommt man aber auch zu Refle­xio­nen, neuen Gedan­ken und Zusam­men­hän­gen, mög­li­cher­weise sogar ohne nach­zu­den­ken. Das Ziel ist nicht, viel zu reden oder zu den­ken, son­dern sich anre­gen zu las­sen und dann zu schauen, was pas­siert, genau wie beim Malen.

Man schreibt zum Bei­spiel rund um die The­men Fami­lie und Zusam­men­le­ben ein­zelne Wör­ter auf Zet­tel­chen, die dann von Eltern und Kin­dern wie Lose gezo­gen und zu einer Geschichte ver­ar­bei­tet wer­den. Oder man malt die Buch­sta­ben des The­mas, z.B. Wohl­füh­len, auf ein­zelne Steine, die dann zu neuen Wör­tern rund um das Thema zusam­men­ge­setzt wer­den. Oder man schreibt zusam­men einen ver­deck­ten Brief, der erst am Schluss gele­sen wird … oderoderoder.

Natür­lich setzt krea­ti­ves Schrei­ben ein bestimm­tes Alter der Kin­der vor­aus, und es bil­det unter Umstän­den auch eine gewisse Bar­riere: Eltern und Kin­der, die Angst haben, Feh­ler zu machen, wird man kaum zum Mit­ma­chen moti­vie­ren kön­nen, daher waren die Schrei­bak­tio­nen auch nur ein Bau­stein bei unse­ren Veranstaltungen.

Wenn man mit Ansät­zen krea­ti­ven Schrei­bens arbei­ten will, muss für Eltern und Kin­dern spür­bar gemacht wer­den, dass nichts schief gehen kann, dass es kein bes­ser oder schlech­ter gibt und alles gut ist, was ent­steht. Erfah­ren wer­den kann dies ins­be­son­dere durch trag­fä­hige Schreib­me­tho­den – zum Bei­spiel das Elf­chen, eine Anlei­tung für ein klei­nes Gedicht aus elf Wor­ten, das sicher gelingt (ein­fach in eine Such­ma­schine ein­ge­ben und an das Thema Wohl­füh­len den­ken). Viel­leicht pro­biert ihr es ja auch mal aus.